Im Oktober hat der diesjährige Klimaschutzlehrgang vom Klimaschutzbündnis Kärnten gestartet. AkteurInnen, die bereits in diesem Themenbereich arbeiten, vermehren hier ihr Wissen in 4 Modulen. Die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander führt zur Verbindung der AkteurInnen aus dem Nachhaltigkeitsbereich im Raum Kärnten und der Steiermark.
Weltacker in Unterkärnten. Der 2. Tag führte uns nach Unterkärnten – der 1. Halt lag in St. Michael ob Bleiburg. Dort besuchten wir das Gšeft, in dem ausschließlich biologisch Produziertes angeboten wird. Einer der vier Geschäftsführer, Mag. Štefan Merkač, erzählte von der Idee dahinter: Neben gesunden Lebensmitteln wird im Gšeft Raum fürs Dorfleben und den sozialen Austausch geschaffen. Außerdem präsentierte er uns sein neues Projekt: Den Weltacker. Das Prinzip des Weltackers veranschaulicht auf 2.000m² Ackerfläche das, was für Ernährung und Versorgung benötigt wird. Zwei Hektar, das ist jene Fläche, die jedem Menschen theoretisch auf Erden zur Nutzung zur Verfügung steht. Auf dieser Fläche kann all das angepflanzt werden, was zum Leben benötigt wird.
Klimafitter Wald. Das am Anwesen der landwirtschaftlichen Fachschule Buchhof angepflanzte „Klima-Arboretum“, ein gemeinsames Projekt mit der KLAR!-Region Klimaparadies-Lavanttal, präsentierte uns KLAR!-Manager Stephan Stückler: „Hier werden Alternativen zur bisher oft in Monokultur angepflanzten Fichte auf ihre Klimafitness getestet. Die Fichte als Flachwurzlerin kann sich nämlich zunehmend schwerer mit ausreichend Wasser versorgen. Deshalb braucht es Alternativen, die mit den neuen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen.“
Klimafitter Garten im Generationenpark. Wie im Paradies sollen in Frantschach neben Bäumen im „Klima-Arboretum“ auch die mehrjährigen Pflanzen im Generationenpark gedeihen. Sukkulenten, die mit ihrem Wasserspeicher gut über solche Trockenperioden kommen, wachsen hier ebenso, wie Sonnenanbeter und Pflanzen mit Behaarung. Damit der Garten klimafitt ist, wurden die Pflanzen extra nach den Kriterien ausgewählt, dass sie mit Trockenperioden und Hitzewellen gut umgehen können – wie etwa die Vertreter der Mittagsblumen.
Aus der Region. Den Abschluss des ersten Moduls bildete ein Besuch im [H]AUS DER REGION in Wolfsberg, das bei seinem Angebot auf Regionalität setzt und die selbsterzeugten Produkte von Lavanttaler Direktvermarktern, Künstlern und Handwerkern vermarktet.
Der Lehrgang wird im Jänner 2022 mit der Zertifizierung zur Klimaschutzbeauftragten abgeschlossen.
Über das Klimabündnis Kärnten
Wir statten die Praktiker*innen von heute mit Wissen und Kooperationen für eine sozial durchlässige und klimafreundliche Gesellschaft aus. Wir Fragen: Wie kann klimafreundliches Handeln von Vereinen, Organisationen und Unternehmen für den Alltagsbetrieb gemeinsam finanziert und organisiert sein? Um das Ziel der Pariser Klimaschutzvereinbarung erreichen zu können, braucht es weitsichtige sozialökologische Maßnahmen, die über rein technische Lösungen hinausgehen. Einerseits muss klimaschädliches Handeln, welches vor allem einkommensstarke Haushalte verantworten, auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert werden. Andererseits gilt es ökologische Maßnahmen inklusiv zu gestalten, dass einkommensschwache Haushalte von diesen profitieren. Ob klimafreundliches Handeln naheliegend und leistbar ist, wird maßgeblich durch Herkunft und Anreize im Alltag mitbestimmt. Hierbei entscheiden auch organisationale und bauliche Infrastrukturen darüber, was schneller, billiger und einfacher ist – und daher schlichtweg als normal gilt. Aus diesem Grund machen sich auch Vereine, Organisationen und Wirtschaftstreibende immer stärker als gesellschaftliche Akteur*innen für klimafreundliches Handeln stark.